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Aufwandsabschätzung basierend auf Use Cases mit Enterprise Architect
Enterprise Architect bietet Unterstützung bei der Aufwandsabschätzung eines Projekts. Basierend auf den Use Cases ermittelt EA den Aufwand, der für das gesamte Projekt benötigt wird. Der Algorithmus, der hinter dieser Berechnung steckt ist die Use Case Point Methode von Karner.
 
Bevor Enterprise Architect allerdings den Aufwand berechnen kann, müssen verschiedene Parameter eingestellt werden. Diese Parameter gliedern sich in die technische Komplexität des Projekts sowie die Parameter welche das Projektumfeld betreffen. Die Werte dieser Parameter haben unmittelbar Einfluss auf den Projektaufwand.
 
Einflussfaktoren
Beispiele für die technische Komplexität sind, ob es sich bei dem zu entwickelten Produkt um ein verteiltes System handelt, ob der Code wieder verwendbar oder portierbar sein soll.
 
Beispiele für Parameter für das Projektumfeld sind die Erfahrung der Entwickler im Umgang mit der objektorientierten Programmierung, die Stabilität der Anforderungen oder einfach die Motivation der Projektmitglieder.
 
Für jeden dieser Parameter können die Gewichtung und ein Wert eingetragen werden, wobei die Gewichtung in der Use Case Point Methode definiert wird und nur in seltenen Fällen angepasst werden muss. Der Wert muss für jedes Projekt angepasst werden. Wie hoch der Wert für jeden einzelnen Parameter ist, hängt also von der jeweiligen Situation ab. Niedrige Werte (0-1) bedeuten einen geringen Einfluss des spezifischen Faktor auf das Projekt, hohe Werte (4-5) einen sehr großen Einfluss.
 
Komplexität
Abgesehen von den Parametern (TCF und ECF) müssen zu den einzelnen Use Cases die Komplexität festgelegt werden, dabei kann folgende Auflistung hilfreich sein:
  • Einfache Use Cases (5 Punkte) haben z.b. ein einfaches User Interface und behandeln nur eine Datenbanktabelle. Das Erfolgsszenario besteht aus weniger als 3 Aktionen und wird mit weniger als 5 Klassen realisiert.
  • Mittelschwere Use Cases (10 Punkte) bestehen aus mehreren Formularen und behandeln 2 oder mehr Datenbanktabellen. Das Erfolgsszenario besteht aus 4 bis 7 Aktionen und wird mit 5 bis 10 Klassen realisiert.
  • Komplexe Use Cases (15 Punkte) bestehen aus einem komplexen User Interface und behandeln 3 oder mehr Datenbanktabellen. Das Erfolgsszenario besteht aus mehr als 7 Aktionen und wird mit mehr als 10 Klassen implementiert.

Akteure
Die Use Case Point Methode von Karner bietet ebenso die Möglichkeit, Akteure in die Berechnung mit einzubeziehen. Diese Option muss allerdings in EA erst aktiviert werden. Wenn die Akteure für Aufwandskalkulation herangezogen werden soll, muss auch ihre  Komplexität festgelegt werden, dabei kann folgende Auflistung behilflich sein:

  • Einfache Akteure sind z.b. Fremdsysteme mit einer definierten API.
  • Mittelschwere Akteure sind z.b. Fremdsysteme, die über ein Protokoll (z.b. TCP/IP) angesprochen werden
  • Komplexe Akteure sind alle Personen, die über ein User Interface mit dem System kommunizieren.
Ein sehr kritischer Faktor bei der Berechnung ist der Wert für die „Default Hours“. Dieser Wert hat einen großen Einfluss auf Höhe des Aufwandes und sollte deshalb mit Sorgfalt und entsprechenden Erfahrungswerten geändert werden. Der Standardwert 10 stellt sicher einen guten Ausgangswert dar, der jedoch ohne weiteres auf 30 ansteigen kann.
 
Der beste Weg diese Werte festzulegen ist, bereits abgeschlossene Projekte zu analysieren und die einzelnen Parameter so lange einem Finetuning zu unterziehen, bis der errechnete Aufwand dem tatsächlich benötigte Aufwand des Projekts entspricht.
 
Weiterführende Informationen
Einen guten Überblick über das Thema bietet dieser Artikel "Aufwandsabschätzung auf der Basis von Use-Cases" von von Uwe Vigenschow und Christian Weiss.
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